Schleifmaschine

Glatte, saubere Oberflächen, die sich angenehm anfühlen und die bei Berührung keine Verletzungen erzeugen. Eine Selbstverständlichkeit? Was der moderne Mensch von den Produkten erwartet, die er oder sie erwirbt oder die zur Umgebung gehören, wird sehr oft von Schleifmaschinen direkt oder indirekt realisiert. Schleifmaschinen sind unentbehrliche Geräte, die in einem Zwischenschritt aus Rohmaterialien oder Halbzeugen Erzeugnisse machen, die die gewünschte Haptik besitzen beziehungsweise eine Eigenschaft erzeugen, die wiederum eine erweiterte Funktionalität ermöglicht.

Die Geschichte der Schleifmaschine

Wie praktisch mit jeder Maschine begann alles mit Handarbeit. Das Schleifen ist ein Prozess, der bis weit in die urzeitliche Geschichte des Menschen nachgewiesen werden kann. Aus der Jungsteinzeit, vor rund 12.000 Jahren, bestehen archäologische Funde, die beweisen, dass der Mensch seine damals benutzten Werkzeuge zur Optimierung einer Schleifung unterzog. In der Regel handelte es sich dabei um Steinäxte oder Steinmesser, die auf einer zweiten, härteren Gesteinsart gerieben wurde, bis die gewünschte Form oder auch Schärfe erreicht war. Natürlich gab es auch schon vor der Jungsteinzeit Steinwerkzeuge, diese wurden aber nur „abgeschlagen“, also aus einem Stein herausgebrochen und durch weiteres schlagen geformt. Es ist als sicher anzunehmen, das nicht nur Stein geschliffen wurde, sondern auch Holz und Knochen oder Horn, allerdings finden sich dazu nach so langer Zeit nur noch wenige Hinterlassenschaften.

Was in der Jungsteinzeit begann, wurde kontinuierlich fortgesetzt. Die Einführung des Schleifens von Geräten geht mit der beginnenden Sesshaftigkeit der Bevölkerung und der Domestizierung von Tieren einher. Der nächste große Sprung in der Entwicklung der Schleifmaschine sollte aber noch dauern. In der Eisenzeit, beginnend etwa vor 3500 Jahren, stellte sich der Menschheit die Aufgabe, das damals neue Metall Eisen zu schleifen. Nach wie vor waren es harte Gesteinsarten, die als Schleifmittel dienten. Schleifsteine, etwa aus Granit, lassen sich von der Jungsteinzeit beginnend praktisch für jede Periode der Menschheitsgeschichte nachweisen und sind sogar noch heute im Gebrauch.

Mit der Mechanisierung von Werkzeugen wurde auch das Schleifen vereinfacht. Zuerst waren es Wassermühlen und später Windmühlen, die genügend Kraft erzeugten, um damit auch Schleifsteine ohne menschliche Kraft zu betreiben. Die Dampfmaschine machte den Menschen dann erstmalig unabhängig von Wind und Wasser und mit der Elektrifizierung musste das Grundprinzip des Schleifens unterschiedlicher Materialien, das schon lange bekannt war, nur noch in Form moderner Schleifmaschinen umgesetzt werden.

Die Schleifmaschine in Hobby, Handwerk und Industrie

Heute lässt sich absolut jedes Material schleifen. Selbst Diamant als härtestes Material der Welt lässt sich, wiederum von Diamanten, schleifen. Der Bastler zuhause im Hobbykeller wird sich eher weniger mit Diamanten beschäftigen, dafür aber vermehrt mit Holz, das nach wie vor die Materialien anführt, die der Heimwerker für seine Arbeiten nutzt. Mit dem Bandschleifer, Exzenterschleifer oder dem Winkelschleifer werden die heimischen Holzarbeiten geglättet. Im Handwerk variieren die zu schleifenden Materialien schon wesentlich mehr. Stein, Metall und Holz müssen hier mit den dafür passenden Geräten entweder in der Werkstatt oder vor Ort auf der Baustelle geschliffen werden.

Im industriellen Einsatz besteht in der Regel an die Schleifmaschine die höchsten Anforderungen, da es sich hierbei oft um Serienfertigungen handelt und eine gleich bleibend hohe Qualität erzeugt werden muss, um den Marktanforderungen gerecht zu werden. Neben der eigentlichen Schleifmaschine sind es hierbei vor allem die jeweiligen Schleifmittel, die für die Qualität des Produktes ausschlaggebend sind. Ohne den Zwischenschritt des automatisierten Schleifens wäre eine Vielzahl von Produkten heute industriell nicht zu fertigen.

Unterschiedliche Schleifmaschinen

Während die zu bearbeitenden Materialien wie auch die Schleifmittel sehr unterschiedlich sein können und den jeweiligen Materialien angepasst sind, zeigen sich die Schleifmaschinen selbst in ihrer Funktion auf vier Grundprinzipien beschränkt. Dabei handelt es sich um das Schleifen mittels:

  • Endlosband
  • rotierendem Teller
  • Vibration
  • Exzenterschliff

Der ursprüngliche Schleifstein stand hierbei für den Tellerschleifer wie auch einem Winkelschleifer sowie weiteren, auf einer rotierenden Scheibe basierenden Schleifmaschinen Pate. Auch der Exzenterschleifer ist grundsätzlich nur eine Variation hiervon. Das Endlosband oder besser das Bandschleifgerät ist eine Weiterentwicklung genauso wie eine vibrierende Schleifmaschine. Auf diesen vier Funktionsprinzipien beruhen alle bestehenden Schleifmaschinen, die in ihren Ausführungen der jeweiligen Nutzung angepasst sind. Während der Heimwerker überwiegend mit handgeführten Geräten arbeitet wie dem

  • Winkelschleifer
  • Schwingschleifer
  • Bandschleifer

kommen in Industrie und Handwerk eine Vielzahl unterschiedlicher Schleifmaschinen zum Einsatz. So die Bandschleifmaschine oder Breitbandschleifmaschine zur Holzbearbeitung oder Vielspindelschleifmaschinen in CNC-Bearbeitungszentren für Metall bis hin zu Statorschleifmaschinen, die für das Schleifen großer Objekte wie Turbinengehäuse oder Schiffdieseln genutzt werden.

Vor dem Kauf einer Schleifmaschine

Die Anschaffung einer Schleifmaschine sollte von der möglichen Nutzung abhängig gemacht werden. Für jedes Material, ob nun Metall, Gestein oder Holz, bestehen unterschiedliche Schleifmaschinen in verschiedenen Qualitätsstufen am Markt. Für Hobbyhandwerker bestehen dazu auch Multifunktionsschleifer, die mit unterschiedlichen Schleifmitteln die Bearbeitung von Holz oder Metall je nach Wahl ermöglichen. Bei einem Kauf sollte der mögliche Nutzungsgrad betrachtet werden, wobei die sehr preisgünstig angebotenen Geräte asiatischer Herkunft dem Heimwerker meist nicht lange Freude bereiten. Immerhin handelt es sich bei der Schleifmaschine um ein Gerät, das hohen Belastungen widerstehen muss. Es muss deswegen nicht das gleiche Gerät sein, das der professionelle Handwerker täglich nutzt, aber in der Regel bieten die Hersteller dieser Geräte auch Schleifmaschinen für den Hobby-Handwerker an, die eine gute Qualität besitzen.

Die Hersteller von Schleifmaschinen

Abgesehen von Produzenten industrieller Schleifmaschinen bieten verschiedene Unternehmen Schleifmaschinen für unterschiedliche Zwecke zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis an. Dazu gehören:

  • Bosch
  • Makita
  • Proxxon
  • Skill
  • Einhell
  • Mannesmann

Das Programm an Schleifmaschinen der oben angeführten Hersteller variiert stark und beinhaltet eine große Bandbreite an Geräten mit unterschiedlichen Qualitätsmerkmalen. Vor allem Bosch und Makita sind auch im professionellen Bereich stark vertreten.

Eine Schleifmaschine verwenden

Schleifmaschinen besitzen immer eine hohe Bewegungsenergie, gleich ob es eine Bandschleifmaschine, eine Scheiben- beziehungsweise Tellerschleifmaschine oder eine vibrierende Schleifmaschine ist. Zusammen mit dementsprechenden Schleifmitteln ergibt sich dadurch ein entsprechend hoher Abtrag am Material. Wer eine Schleifmaschine erstmalig nutzt, sollte auf jeden Fall erst einmal etwas üben, um ein Gefühl für die Stärke und Möglichkeiten des Gerätes zu bekommen.

Die Pflege einer Schleifmaschine

In der Regel besitzen herkömmliche Schleifmaschinen ein geschlossenes Gehäuse, das nur zur Reparatur vom Fachmann geöffnet werden sollte. Die Pflege beschränkt sich folglich auf die sichtbaren beweglichen und unbeweglichen Teile. Ideal wäre es, die Schleifmaschine nach der Nutzung mittels Druckluft abzublasen, um Feinstaub zu entfernen, der sich sonst in den Lagern und im Motor des Gerätes absetzen kann. Im Weiteren einfach mit einem Lappen das Gehäuse vom Schleifstaub säubern. Niemals Wasser verwenden, um das Gerät zu reinigen. Dies kann in die Schleifmaschine eindringen und dort die Elektronik zerstören.

Sicherer Umgang mit Schleifmaschinen

Vor der Nutzung der Schleifmaschine sollte die Bedienungsanleitung sowie die Nutzungsangaben des Herstellers durchgelesen werden, die dem Produkt beiliegen. Handgeführte Schleifmaschinen entwickeln gerade beim Anlaufen hohe Bewegungsenergien. Der Anwender sollte sich darauf einstellen. Genauso sollte das gerade abgeschaltete Gerät nicht mit dem noch rotierenden Teller auf einer Fläche abgelegt werden. Während der Nutzung eine Schutzbrille tragen. Viele Hersteller legen dieses Utensil sogar als Zubehör bei. Werden zudem Materialien bearbeitet, die Feinstäube entwickeln, ist das Tragen eines Mundschutzes ebenso empfehlenswert. Gerade bei der Restauration alter Möbel können Stoffe freigesetzt werden, die sehr gesundheitsschädlich sind. Den Wechsel von Schleifmitteln nur bei abgeschaltetem und vom Stromnetz getrenntem Gerät vornehmen. Also einfach den Stecker ziehen und dann erst am Gerät arbeiten.