Handkreissäge

Die Erfindung der Handkreissäge

Im Jahr 1924 gründeten die beiden Tüftler Joseph Sullivan und Edmond Michel das Unternehmen Skil unter dem Namen Michel Electric Hand Saw Company. Mit der ersten elektrischen Handkreissäge, der „Skilsaw“, gelang ihnen noch im gleichen Jahr der Durchbruch.

Wozu braucht man eigentlich eine Handkreissäge?

Für jeden Heimwerker, aber auch für Profis sind Handkreissägen unentbehrlich geworden. Die kleinen Helfer arbeiten äußerst präzise und können auch schwierige Aufgaben lösen. Es ist möglich, damit unterschiedliche Werkstoffe zu bearbeiten. Auf dem Markt sind viele verschiedene Marken, die in unterschiedliche Preisklassen eingeteilt sind. Auffällig im Vergleich zu einer Tischkreissäge ist die verhältnismäßig kleine Grundplatte, die nur so groß wie die Maschine selbst ist. Das Sägeblatt wird stets durch einen Schutzmechanismus verdeckt, um Unfälle zu vermeiden, weil die Hand eng am Sägeblatt geführt wird. Das Sägeblatt befindet sich auf der Antriebswelle, um Platz zu sparen. Normalerweise ist das Sägeblatt oben mit einer Schutzkappe versehen, der untere Teil bleibt jedoch beweglich und wird beim Auftreffen auf das zu bearbeitende Stück zurückgeschoben.

Eine Variation stellt die Tauchkreissäge dar, die in die Tiefe schneidet und eine variable Bodenplatte besitzt. Die gesamte Maschine wird dabei beim Schneiden nach unten gedrückt. Handkreissägen schneiden meistens Holz, allerdings können sie auch Metalle und Kunststoffe schneiden – dafür muss das Sägeblatt ausgetauscht werden. Besonders beliebt sind Allroundsägeblätter, für jede Materialart gibt es aber auch spezielle Sägeblätter. Die meisten Modelle besitzen eine zusätzliche Führungsschiene, die zum Einsatz kommt, wenn gerade und lange Schnitte ausgeführt werden müssen. Insgesamt fällt der Schnitt dann genauer aus. Mit Schraubzwingen wird das Werkstück an der Schiene befestigt, die Säge wird dann entlang eines Schlittens nach vorne geschoben. Alternativen zur Handkreissäge gibt es nur wenige, eine Stichsäge kann zumindest dünnes Holz durchdringen und macht eine Kreissäge hinfällig, allerdings lassen sich Sägearbeiten mit einer Handkreissäge viel genauer als mit einer gewöhnlichen Stichsäge durchführen.

Die Pflege der Handkreissäge

Handkreissägen sind relativ robust und müssen nur selten gereinigt werden. Vor der Reinigung muss unbedingt der Netzstecker aus der Steckdose gezogen werden. Zum Einsatz sollte nur ein weiches und trockenes Tuch kommen, Reinigungsmittel und chemische Lösungsmittel würden Oberfläche und Beschriftungen beschädigen. Die Lüftungsschlitze sollten häufiger unter die Lupe genommen werden, weil sie gerne verschmutzen. Reinigen Sie diese mit einem Pinsel, um einer Überhitzung des Gerätes vorzubeugen. Das Sägeblatt lässt sich bei guten Produkten schnell und einfach per Spindelarretierung austauschen, wenn es verbogen oder stumpf geworden ist.

Varianten der Handkreissäge

Die zwei bekanntesten Varianten der Handkreissäge sind Tauchsägen und Pendelschutzsägen. Letztere besitzen ein bewegliches Pendel, das das starre Sägeblatt schützt. Wird die Maschine benutzt, fährt das Pendel zurück und das Sägeblatt kann seine Arbeit verrichten. Die Pendelschutzsäge ist sehr sicher und eignet sich besonders für grobe Arbeiten, weil sie einen starken Motor und große Schnitttiefen besitzt. Die Tauchsäge wird eher beim Innenausbau eingesetzt und dringt tief in den Werkstoff ein. Der Preis variiert stark nach Einsatzgebiet und Qualität. Günstige Geräte sind für unter 100 Euro zu haben, Hobby-Bastler sollten aber mindestens diesen Betrag investieren, um lange Freude an dem Gerät zu haben. Die sogenannte Kappsäge und Gehrungssäge stellen zwei Spezialausführungen der Handkreissäge dar. Sie können auf eine Werkbank montiert werden und sorgen für den leichten Abschnitt des gewünschten Materials.

Gute Handkreissägen schneiden äußerst präzise und besitzen eine mitgelieferte Führungsschiene. Eine ergonomische Form erleichtert dabei das Arbeiten mit dem Gerät, kraftvolle Schnitte bis zu einer Tiefe von zehn Zentimetern sind durchaus möglich. Hilfreich kann eine Sägetisch- und Schnitttiefenverstellung sein, mit der der Nutzer ganz ohne Werkzeug präzise Schnitte durchführen kann. Manche Geräte haben eine integrierte Leuchtdiode und einen Winkelpeiler, mit denen das Werkstück beleuchtet bzw. gerade Schnitte gemacht werden kann. Achten Sie auch auf einen vorhandenen Staubabsaugadapter, denn an diesen kann ein Staubsauger angeschlossen werden, was ein nahezu staubfreies Arbeiten – auch in Innenräumen – ermöglicht. Spindelarretierungen erleichtern den Werkzeugwechsel, hochwertige Sägeblätter sind aus Hartmetall und besitzen viele Sägezähne. Wenn längere Zeit mit dem Gerät gearbeitet werden soll, lohnen sich leichtere Ausführungen und jene mit ergonomischen Griffoberflächen.

Bekannte Hersteller

Auf dem Markt haben sich besonders die Marken Bosch, Makita, Einhell, Skil, bavaria, Metabo und Mannesmann durchgesetzt. Das Unternehmen Skil als Erfinder der Handkreissäge spielt noch immer eine große Rolle, allerdings haben sich Makita und Bosch in der Beliebtheitsskala ganz vorne abgesetzt. Während Einhell-Geräte in der Regel für unter 100 Euro erhältlich sind, rangieren Bosch- und Makita-Maschinen im oberen Preissegment zwischen 100 und 300 Euro.

Nutzung der Handkreissäge

Die Führungsschiene ist der wichtigste Teil der Handkreissäge, weil sie saubere und gerade Schnitte ermöglicht. Auf den persönlichen Schutz sollte auf jeden Fall Wert gelegt werden, unter anderem gehört eine Schutzbrille zum benötigten Inventar. Auf einen guten Sitz der Führungsschiene ist immer zu achten, außerdem muss das Sägeblatt richtig befestigt sein und einrasten. Das Stromkabel muss sich außerhalb der Reichweite der Säge befinden, damit es nicht durchtrennt werden kann. Die beiliegende Bedienungsanleitung sollte stets gründlich studiert werden, weil jede Handkreissäge ihre Besonderheiten hat. Insbesondere Einsteiger müssen sich zunächst mit der korrekten Führung der Säge vertraut machen.

Eine Handkreissäge kann gefährlich werden, weil das Sägeblatt schnell rotiert und eine große Schneidleistung aufweist. Sie ist kein Spielzeug – ohne Hektik und übermäßigen Druck sollte das Gerät langsam geführt werden. Präzise Ergebnisse entstehen nur durch eine ruhige und gleichmäßige Führung der Säge. Die Maschine sollte niemals mit Gewalt durch das Werkstück geschoben werden. Es besteht dann die Gefahr, dass das Sägeblatt arretiert. Die Folge kann ein gefährlicher Rückschlag oder ein Defekt an der Maschine sein. Oberste Priorität hat deshalb der achtsame Umgang mit der Handkreissäge – lassen Sie sich im Zweifel von einem Fachmann helfen.

Das gibt es beim Kauf zu beachten

Greifen Sie nicht auf Billigprodukte aus Fernost zurück, weil diese unzureichende Sicherheit bieten. Das Gerät muss zunächst bequem in der Hand liegen, testen Sie es, wenn möglich. Achten Sie auf umfangreiches Zubehör, z.B. Führungsschiene, Sägetisch- und Schnitttiefenverstellung, robuste Verarbeitung, LED-Beleuchtung, Sauganschluss usw. Vergleichen Sie im Internet die Testsieger miteinander und wählen Sie ein Gerät, das Ihren Ansprüchen genügt. Überlegen Sie sich gut, ob Sie eine Pendelschutzkreissäge oder Tauchsäge für Ihre Arbeiten benötigen – die beiden Geräte unterscheiden sich nämlich grundsätzlich in ihren Funktionen. Der Preis kann entscheidend sein, achten Sie aber auf das Prinzip wer billig kauft, kauft zwei Mal.

Tipps für die Nutzung

Ein Sägeblatt besitzt nur eine begrenzte Haltbarkeit, deshalb sollte vor Gebrauch überprüft werden, ob es noch scharf genug ist. Ein stumpfes Sägeblatt verursacht einen unsauberen Schnitt. Schneiden Sie nur jenes Material, das für das Sägeblatt vorgesehen ist. Neben Holzsägeblättern gibt es auch spezielle Ausführungen für diverse Metalle. Viele Handwerker greifen auf sogenannte Universalsägeblätter zurück, die alles schneiden. Wird das falsche Sägeblatt verwendet, verschleißt es schnell. Vor der Benutzung sollte eine Tiefeneinstellung des Sägeblattes durchgeführt werden, damit eine saubere Schnittkante entsteht. Verwenden Sie nach Möglichkeit die Führungsschiene und geben Sie nicht immer „Vollgas“, weil dadurch der Schnitt unpräzise wird.

Sicherheitstipps

Eine Handkreissäge ist prinzipiell kein ungefährliches Gerät und erfordert einige Sicherheitsmaßnahmen. Das Sägeblatt rotiert äußerst schnell und kann zu schweren Verletzungen führen, wenn es berührt wird. Benutzen Sie keine Handschuhe! Werden diese nämlich von den Sägezähnen erfasst, wird die Hand durch die Kreisbewegung immer weiter Richtung Säge gezogen. Schützen Sie die Augen mit einer Schutzbrille, weil es bei Sägearbeiten häufig umherfliegende Späne oder Splitter gibt. Wenn die Kreissäge auf ein unüberwindbares Hindernis trifft, erfolgt ein extremer Rückschlag. Aus diesem Grund sollte das Gerät immer mit beiden Händen festgehalten werden. Die hochfrequenten Töne der Maschine können das Gehör schädigen – tragen Sie bei der Arbeit stets einen Gehörschutz. Halten Sie das Werkstück gut fest, damit es nicht verrutscht oder kippt und legen Sie das Gerät niemals in eingeschaltetem Zustand zur Seite. Sorgen Sie ferner für eine gute Durchlüftung, damit Sie keine Kleinstpartikel einatmen, die auf Dauer die Lunge schädigen können.