Bandschleifer

Die Erfindung des Bandschleifers

Die Schaffung von Werkzeugen mit denen der Mensch Materialien bearbeiten und umformen konnte, lässt sich zurück bis in die Steinzeit verfolgen. Dabei fiel Schleifwerkzeugen, um die Werkstoffe aus der Natur für die verschiedensten Zwecke nutzbar zu machen, eine bedeutende Rolle zu. Der Mensch hat im Laufe der Jahrhunderte Ideen und Entwicklungen hervorgebracht, die ihm das Leben erleichterten und ein Wachstum an Qualität und Quantität ermöglichten – so ist die Geschichte der Elektrowerkzeuge interessant und spannend. Die industriellen Entwicklungen des 18. und 19. Jahrhunderts und der Pioniergeist seiner Erfinder sind erstaunlich. Wir dürfen gespannt sein, was in der Zukunft noch alles möglich wird.

Alles was wir heute an technischen Fortschritten mit einer Selbstverständlichkeit nutzen, ist auf das mutige Wirken einiger kluger und weitblickenden Erfinder und Ingenieure zurückzuführen.
Einer davon war Robert Bosch, der 1886 die Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik in Stuttgart gründete, die spätere Robert Bosch GmbH. Bis heute ist das Unternehmen marktführend im Bereich der Elektrowerkzeuge und steht für Innovation und Qualität.

Die Geburtsstunde des Bandschleifers

Im Grunde ist es ganz einfach nachzuvollziehen. Schleifen großer Flächen mit den bisherigen Werkzeugen und vor allem von Hand, war mühsam, kostete Zeit und die Ergebnisse waren unbefriedigend.
Man braucht nur den Gegenstand und das Material studieren, es mit den Möglichkeiten kombinieren und schon wird aus einem Handschleifer eine Maschine, ein Bandschleifer. Zugegeben, hierfür mussten zuvor elektrische Motoren entwickelt werden, damit die Sache funktioniert. Der Bandschleifer von Heute ist aus einer Vielzahl von handbetriebenen und elektrisch angetriebenen Schleifmaschinen und Vorrichtungen hervorgegangen. Wer tatsächlich die ersten Erfinder waren, lässt sich nicht ermitteln. Soweit sich das nachverfolgen lässt, wurden die ersten Patente Anfang des 20. Jahrhunderts eingetragen.

Das Unternehmen „Neue Ind Werke“ erfand 1920 eine handbetriebene Schleifmaschine mit wanderdem Schleifband. 1955 meldete der Erfinder Johannes Wiese eine motorlose Support-Bandschleifvorrichtung zum Patent an. Die Bandschleifer wie wir sie heute kennen, sind das Produkt stetigen Vorantreibens technischer Entwicklung. Bekannte Marken, wie die Firma Black & Decker und die Robert Bosch GmbH meldeten zahlreiche Patente an. Ein ganzes Erfinderteam der Robert Bosch GmbH brachte 1998 brachte einen Bandschleifer mit einer Bandlaufzentrierung hervor. Damit war die Maschine weniger anfällig gegen Schwingungen und seitlichen Abwanderns des Schleifbandes.

Wo kommt der Bandschleifer zum Einsatz

Bandschleifer -Schleifmaschinen generell- sind Vorrichtungen zum Glätten von Oberflächen oder Abtragen von Materialbeschichtungen. Bandschleifvorrichtungen werden als handgeführte Maschinen und als Standmaschinen angeboten. Während Standmaschinen vorwiegend in Industrie und Handwerk zum Einsatz kommen, bevorzugen Heimwerker und Häuslebauer die mobile Version. Bandschleifer eignen sich zum Schleifen von großen Flächen. Für Filigrane Arbeiten sind sie nicht gedacht. Keine guten Ergebnisse dürfen Sie bei Flächen mit Unebenheiten oder Rundungen erwarten. Durch die reduzierte Kontaktfläche kann es zu ungewollten Materialverlusten und Beschädigungen kommen. Das liegt darin begründet, da das Schleifpapier bei einem Bandschleifer über eine plane Metallplatte gleitet und nicht flexibel ist. Im Gegensatz zu Schwingschleifern, bei denen das Schleifpapier auf weicheren Materialien aufliegt und geschmeidiger über den zu bearbeitenden Werkstoff geführt werden kann.

Welche Materialien lassen sich mit dem Bandschleifer bearbeiten

Sie können mit dem Bandschleifer verschiedenste Materialen, wie Holz, Kunststoff und zahlreiche Metalle bearbeiten. Bitte beachten Sie, dass der Bandschleifer nicht für das Schleifen von eisenhaltigen Metallen geeignet ist. Die Späne dieser Metalle können zu einem Verklumpen des Schleifpapiers führen und dieses beschädigen und zum Abreißen bringen. Unbedenklich ist die Bearbeitung von Bunt- und Weißmetallen, wie Kupfer, Aluminium, Zink, Bronze und Messing und allen mit „NE-Metalle“ gekennzeichneten Metallen.

Fazit:
Der Bandschleifer ist der Grobmotoriker unter den Schleifmaschinen und ist für effizientes großflächiges Arbeiten auf ebenen Flächen konzipiert. Die beliebtesten Anwendungsgebiete in Haus und Garten, das sind Schleifarbeiten an Türen, Bänken, Schränken, Zäunen und Fussböden. Für die Bearbeitung von Holz gibt es keine Alternative, die in Zeit- und Kraftaufwand mit dem Bandschleifer konkurrieren kann.

Braucht ein Bandschleifer viel Pflege?

Der Bandschleifer ist nicht sonderlich anspruchsvoll. Er benötigt in gewissen Abständen etwas Zuwendung in Form von Wartung und Pflege. Nur so sind ein störungsfreier Betrieb und eine lange Lebensdauer gesichert. Beim Bandschleifer reduziert sich die Wartungsarbeit auf regelmäßige Schmierung, das heißt, Ihr Bandschleifer braucht hin und wieder ein paar Tropfen Öl. Die Darreichung hängt vom Gerätetyp ab und wird entweder über einen Nebelöler oder einen Leitungsöler sichergestellt, dessen Füllstand zu kontrollieren und zu ergänzen ist. Ist keine von beiden Möglichkeiten vorhanden, müssen Sie vor jeder Inbetriebnahme Ihres Bandschleifers ein paar Tropfen eines speziellen Öles zugeben. Beachten Sie bitte dazu die Empfehlungen des Herstellers. Es empfiehlt sich bei diesen Maschinen, dies während des Betriebes zu wiederholen. Sollte der Bandschleifer längere Zeit nicht in Betrieb gewesen sein, ist generell eine zusätzliche Ölung ratsam.

Tipp: Lagern Sie den Bandschleifer nicht in Temperaturbereichen unter 10°.

Variationen

In den vorangegangenen Abschnitten, wurde die grobe Unterteilung zwischen Standgeräten und handgeführten Maschinen erwähnt. Der Vollständigkeit wegen muss ergänzt werden, dass es handgeführte Bandschleifer gibt, die sich an Arbeitsflächen leicht montieren lassen, um sie im stationären Gebrauch zu nutzen. Andere Modelle werden vom Hersteller mit zusätzlichen Vorrichtungen für den stationären Gebrauch angeboten. Diese sind im Set mit dem Bandschleifer beim Kauf enthalten oder als Zusatzmodul erhältlich. Jeder Vertreter dieser Werkzeugart hat seine Vorzüge und Nachteile sowie Spezialisierungen. Und nicht zuletzt die Bandbreite im wahrsten Sinne des Wortes.

Moderne Bandschleifmaschinen müssen heute mit einer Staubabsaugungsvorrichtung ausgestattet sein. Bei diesen Maschinen ist vorzugsweise ein Adapter für Staubsauger oder eine Staubfangbox angebracht. Der Schleifstaub wird bei den Schleifarbeiten abgesaugt oder aufgefangen und schützt den Nutzer vor dem Einatmen schädlicher Partikel. Besser ausgestattete Exemplare verfügen über eine elektronische Drehzahlsteuerung. Die komfortable Regelbarkeit ermöglicht ein Einstellen des Bandschleifers auf die benötigte Bandlaufgeschwindigkeit. Dieser Vorteil erweist sich bei der Bearbeitung von Kunststoffen und bestimmten Holzarbeiten als nützlich. Der Grund: Beim Schleifen entsteht Reibung. Dieser Prozess erzeugt Hitze, die in Abhängigkeit der Geschwindigkeit hohe Temperaturen erreichen kann. Wärmeempfindliche Werkstoffe können beschädigt werden, unerwünschte Verformungen und Verfärbungen erleiden.

Welcher Bandschleifer ist der Richtige

Die Wahl des richtigen Bandschleifers hängt von Ihren persönlichen Bedürfnissen und den vorgesehenen Einsatzgebieten ab. Für feine und empfindliche Materialien oder dünne Materialstärken empfehlen sich Bandschleifer mit einer elektronischen Drehzahlsteuerung. Die passende Geschwindigkeit für das jeweilige Material kann geregelt werden und schützt Sie bei Ihrer Arbeit vor ungewollten Ergebnissen. Solchen Maschinen ist für Schleifarbeiten an Holz oder Kunststoffen den Vorzug zu geben. Große Flächen lassen sich geeigneter Weise durch eine Maschine mit einem breiten Schleifband bearbeiten. Für das Bearbeiten von Holzfußböden, wie Dielen oder Parkett, empfiehlt sich ein kompakter Bandschleifer mit Staubabsaugung, ab einer Bandabmessung von ca. 75 x 530 mm. Eine elektronische Drehzahlregelung ist von Vorteil.

Bei kleineren oder schwer zugänglichen Flächen, zum Beispiel bei Arbeiten im Deckenbereich oder luftigen Höhen, ist auf das Gewicht der Maschine zu achten. Ein Bandschleifer kann einiges an Kilo auf die Waage bringen und nicht jede Maschine ist für schwierige Arbeitsbedingungen geeignet. Bandschleifer werden von verschiedenen Herstellern angeboten. Unter anderem von Bosch, SKIL, Metabo, Scheppdach, Makita und Work Sharp. Eine wertvolle Ergänzung zu den vielfältigen Angeboten ist ein kleiner handlicher Bandschleifer der Firma Proxxon. Das Unternehmen ist auf Miniatur-Werkzeuge spezialisiert und deckt damit den Bedarf für das Präzisionshandwerk und eignet sich für die Feinmechanik, den Bastler- und Hobbybereich. Mit diesem Bandschleifer lassen sich kleine Flächen mühelos bearbeiten, Nuten einschleifen und Werkstoffe entgraten.

Die Schleifbänder

Die Schleifbänder sind für jedes Gerät in den passenden Abmessungen erhältlich. Genauso wie bei normalem Schleifpapier, gibt es die Schleifbänder für den Bandschleifer in unterschiedlicher Körnung. Die Körnungen werden in grob, mittel, fein und sehr fein unterteilt. Die Maßeinheit wird in „μm“ (Mikrometer) angegeben.

Ein Anwendungsbeispiel für Holz:

Grobes Schleifband ist für das Entfernen von Farb- und Leimschichten zu verwenden. Mittleres Schleifband kommt zum Vorschleifen unbearbeiteter Holzoberflächen zum Einsatz. Feines Schleifband hingegen sorgt für den Feinschliff unbearbeiteter Holzflächen und sehr feines Schleifband ist zum Nachschleifen farblich behandelter Flächen vorgesehen. In der Regel eignen sich Schleifbänder für die verschiedenen Materialarten gleichermaßen. Bitte achten Sie auf die Herstellerhinweise.

Tipp: Bitte beginnen Sie bei Ihrer Arbeit immer mit der gröberen Körnung.

Wer liefert was

Bandschleifer gehören zum Grundsortiment jedes gut sortierten Baumarktes. Im Internet finden Sie zahlreiche Anbieter und Verkaufsprotale mit einem umfassenden Angebot für jeden Anspruch und Geldbeutel der verschiedensten Hersteller. Auf bekannten Verkaufsseiten www.amazon.de, bei www.hornbach.de und www.conrad.de, um nur einige zu nennen, werden Sie mit Sicherheit fündig. Die einzelnen Preise und Angebote lassen sich auf www.idealo.de und www.billiger.de gut vergleichen. Bedenken Sie, dass der Kauf im Internet keine umfassende Beratung eines stationären Fachhandels ersetzt. Sofern Ihnen ein umfassendes Beratungsgespräch wichtig ist, sind Sie in einem Fachgeschäft besser bedient.

Hinweise zur Nutzung und zur Sicherheit

Der Bandschleifer ist prinzipiell in seiner Handhabung einfach. Jedes erfolgreiche Projekt erfordert eine Vorbereitung. Vergessen Sie bitte nicht, die Bedienungsanleitung aufmerksam zu studieren, bevor Sie den Bandschleifer einsetzen. Stellen Sie sicher, dass Material und Nutzer keinen Schaden nehmen. Bei einigen Arbeiten empfiehlt sich das Tragen einer Schutzbrille und eines Atemschutzes. Sollte Ihr Bandschleifer mit einer Staubauffangvorrichtung ausgestattet sein, ist das keine Garantie, dass nicht schädlicher Feinstaub an die Raumluft gegeben und von Ihnen eingeatmet wird. Abgetragenes Material ist und bleibt abgetragen. Um ungewollte Materialverluste hinnehmen zu müssen, probieren Sie Ihren Bandschleifer an für Sie geeigneten Probematerialien aus. Bei diesen Versuchen erfahren Sie mehr, als in jeder Anweisung stehen kann. Sie entwickeln ein besseres Gefühl für die Handhabung und die Wirkungsweise auf das Material.